Wein in Südtirol und am Ritten

Nur Sizilien alleine mit 130.000 ha hat so viel Weinanbaufläche wie Österreich mit 30.000 und Deutschland mit 100.000 ha zusammen. Südtirol ist das kleinste Weinland Italiens mit 5.400 ha (0,7 %). Das ist sehr klein, aber hier werden ausgezeichnete Weine produziert. Südtiroler Weine haben nach denen aus der Toskana und dem Piemont die meisten Auszeichnungen erhalten.
Vor den zwei Weltkriegen war die Weinanbaufläche in Südtirol mit 11.000 ha ca. doppelt so groß wie heute. Der Weinbau wurde teils vom Apfelanbau verdrängt und zum Teil wurde Weinberg gerodet, weil er nicht mehr rentabel war. Vor den Kriegen gehörte Südtirol zu Österreich-Ungarn und der Südtiroler Wein war sehr gefragt. Nachdem Südtirol zu Italien kam, änderte sich dies. Italien produzierte selbst genügend Wein und über die neue Staatsgrenze Wein zu verkaufen war nicht sehr einfach. Seit circa 30Jahren nimmt die Weinanbaufläche in Südtirol wieder leicht zu.
Am Ritten hat der Weinanbau eine lange Tradition. Es gibt hier ca.75 Höfe mit insgesamt 135ha Weinbau. Der Wein, der am Ritten gedeiht, wird unter anderen Gebietsbezeichnungen wie Südtiroler Eissacktaler, Magdalener oder Südtiroler vermarktet. Interessant ist, dass bekannte Weinbaugemeinden wie Terlan oder Montan etwa die gleich große Weinfläche haben wie die Gemeinde Ritten, diese aber viel bekannter sind. Ein Grund dafür ist, dass die gesamten am Ritten produzierten Trauben in Kellereien andere Gemeinden vinifiziert werden. So wurde bis vor einigen Jahren kein „Rittner-Wein“ vermarktet.
Seit einigen Jahren gibt es am Ritten zwei Hofkellereien. Einer davon, der Weinhof Rielinger, bietet jeden Montag eine Weinberg- und Kellerführung mit anschließender Weinverkostung an. Dort bekommt man einen Einblick in den Rittner Weinbau und man kann sich von der Qualität der Rittner Weine überzeugen lassen.